Firmengründer Heinrich Zelger erzählt

Als wir unser Geschäft 1982 unter dem Namen „Zentrum Taubheit Südtirol“ in der Bozner Turinstraße 91 eröffneten, waren wir zu zweit. Meine Sekretärin und ich haben Namen und Adressen im Telefonbuch herausgesucht und diese Menschen dann schriftlich zum Hörtest eingeladen. In den Pfarreien habe ich auch kostenlose Hörtests durchgeführt. Die Aktion trug Früchte: Bereits zwei Jahre später wurde das Team erweitert und wir eröffneten Außenstellen bei City Optik Wassermann in Meran und im Ambulatorium Dr. Tappeiner in Schlanders, um mit solchen Kooperationen die Präsenz auf dem Territorium zu erweitern.

Hörgeräte waren reine Tonverstärker
Wir boten damals die ersten Im-Ohr-Systeme an, aber vor allem Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte, die mit den heutigen winzigen Bauformen nicht vergleichbar sind. Sie verfügten über einen Regler, mit welchem wir manuell mit einem Schraubenzieher die Tief- und Hochtonabsenkung durchführen konnten. Auch am Wochenende hatte ich stets einen Schraubenzieher in der Jackentasche mit. Wenn ich einen Kunden traf, konnte ich diesem die Hörsysteme einstellen. Hörte jemand zu viel Lärm, haben wir Schaum in den Schallschlauch hineingegeben, um den Lärm abzudämpfen. Aber im Allgemeinen konnten wir bei der Einstellung gar nicht eingreifen. Entweder die Hörsysteme passten oder sie passten nicht.

1990er-Jahre: die ersten automatisierten Hörgeräte
Anfang der 1990er-Jahre wurden dann die ersten automatisierten Hörsysteme eingeführt. Diese Hörsysteme mussten nicht mehr manuell reguliert werden, sondern passten sich automatisch an bestimmte Situationen an. Wir hatten nun eine Software zur Verfügung, um die Tief- und Hochtonabsenkung per Computer vorzunehmen und die Signalverarbeitung an die Hörverlustkurve der betroffenen Person anzupassen. Wenn sich der Hörsystemnutzer aber in einer geräuschvollen Umgebung befand, musste er mit dem Lautstärkeregler die Tonverstärkung zurückdrehen. So nahm er zwar die lauten Geräusche nicht mehr wahr, hörte und verstand aber auch nichts mehr.

Vom „Zurückdrehen“ zur digitalen Abstimmung
Erst die digitale Technologie räumte dem Hörakustiker mehr Möglichkeiten ein, den Klang auf die Einzigartigkeit des Nutzers abzustimmen, um diesem ein natürliches Hören zu gewährleisten und zugleich umständliche Einstellungen zu ersparen. Mithilfe der Anpass-Software konnten wir ein Kundenprofil erstellen, in das alle relevanten Hör-Daten einflossen, also Alter, Erfahrung mit Hörgeräten und akustischer Alltag des Nutzers. In Kombination mit den audiometrischen Daten konnte somit automatisch die individuell optimalste Verstärkungsstrategie gewählt werden.

Durch Personalisierung zu mehr Akzeptanz
Für die konsequente Personalisierung von Hörsystemen war die Ende der 1990er-Jahre eingeführte Probezeit enorm wichtig. Sie hat sich bis heute im Anpassprozess bewährt, da der Nutzer die Möglichkeit hat, die Geräte in kontinuierlicher Begleitung durch den Hörakustiker in allen Alltagssituationen zu testen, um die Wahl der individuell passenden Hörlösung zu erleichtern und sicherzustellen. Eine geradezu bahnbrechende Wende im Vergleich zu früher, wo sich der Nutzer an die Hörsysteme anpassen musste.

Wir haben die Entwicklung hin zum personalisierten Hören stets mitgetragen und technologische Innovationen durch Zusammenarbeit mit audiologischem Fachpersonal unterstützt. Die Technik bietet heute ganz andere Möglichkeiten als vor 40 Jahren, um die Zufriedenheit jedes einzelnen Kunden zu garantieren. Denn diese war und ist der größte Ansporn für alle Mitarbeiter des Unternehmens. Damals wie heute.

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